Rechtswidrige Schaukeldienste

Am beliebtesten sind in der Pflege die sogenannten Schaukeldienste. Ein Schaukeldienst ist der Wechsel vom Spätdienst auf den Frühdienst bzw. vom Frühdienst auf den Spätdienst, ein Wechsel also, der besonders in Pflegeeinrichtungen ohne Arbeitnehmervertretung gerne „verteilt“ wird. Und viele Pflegeeinrichtungen halten es so.

In einem etwas älteren Beitrag hatte ich schon über das Arbeitszeitmodel geschrieben, das in der Altenpflege gilt. Es gibt meines Wissens nach KEINE Altenpflegeeinrichtung, ob stationär oder ambulant, die einen 8h-Dienst (netto) anbietet. Dadurch erhöht sich, bezogen auf die wöchentliche Arbeitszeit, die Anzahl der zu arbeitenden Tage, und es reduzieren sich die freien Tage eines Monats von acht auf sechs. Das bedeutet, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass in der Pflege, und hier besonders in der Altenpflege, es keine Brückentage gibt und Feiertage sowieso gearbeitet werden muss.

Kommen dazu noch die Schaukeldienste hinzu, wird es besonders lustig und „erholsam“ für den Pfleger. Denn für die Pflege wie auch so manch andere Berufe gelten im Arbeitsschutzgesetz Ausnahmen. Und diese Ausnahmen werden von den Arbeitgebern in der Pflege, auch weil es keine wehrhafte und schlagkräftige Arbeitnehmervertretung in dieser Branche gibt, komplett ausgenutzt und zum Teil auch übertreten.

Nehmen wir einmal das stationäre Arbeitszeitmodel: 38.5h/Woche + Arbeitszeiten von 6:30-14 Uhr (Frühdienst) sowie 13:30-21 Uhr (Spätdienst).

Im Arbeitsschutzgesetz steht in §5 (2):
(2) Die Dauer der Ruhezeit des Absatzes 1 kann in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen, in Gaststätten und anderen Einrichtungen zur Bewirtung und Beherbergung, in Verkehrsbetrieben, beim Rundfunk sowie in der Landwirtschaft und in der Tierhaltung um bis zu eine Stunde verkürzt werden, wenn jede Verkürzung der Ruhezeit innerhalb eines Kalendermonats oder innerhalb von vier Wochen durch Verlängerung einer anderen Ruhezeit auf mindestens zwölf Stunden ausgeglichen wird.

So, jetzt noch einmal ganz komprimiert: Regulär gelten 11h Ruhezeit zwischen zwei Schichten. Und in (2) steht, dass in AUSNAHMEBERUFEN die Ruhezeit auf 10h verkürzt werden darf, wenn ein entsprechender Ausgleich stattfindet.

Und nun schauen wir uns nochmal mein Beispiel oben an. Frühdienst (F) von 6:30-14 Uhr/ Spätdienst (S) von 13:30-21 Uhr. Nur nebenbei, das ist ein sehr verbreitetes Zeitmodel! Das findet sich verdammt häufig. Manche von Euch wissen das aus eigener Erfahrung, manchen ist das gänzlich unbekannt, weil sie bessere Dienste haben.

Wenn nun eine Pflegekraft im Dienstplan folgende Dienste vorfindet (auch häufig):
F-F-F-S-S-S-F-S-F-X-F-F-S-FS-F-X…. (X=frei)
dann sollten wir uns einmal intensiv mit den Wechseln S-F ansehen. S-F bedeutet: Wechsel vom Spät- auf den Frühdienst. Der Spätdienst endet um 21 Uhr, wenn man Glück hat, und der Frühdienst beginnt um 6:30 Uhr, was besonders heftig ist, wenn man in beiden Diensten Schichtleitung hat.

Und rechnet man nun nach Adam Riese, wird hier bewusst von Arbeitgeberseite, in der Hoffnung, dass die Pflegekraft nicht um die gesetzlichen Vorschriften weiß, gegen das Arbeitsschutzgesetz §5(2) verstoßen. Denn die Ruhezeiten bei diesen Schichtwechseln, also den unliebsamen Schaukeldiensten, beträgt lediglich 9.5 Stunden. Also weniger als vom Gesetz erlaubt. Und glaubt mir,  dieser Verstoß hat System! Denn er findet so oft Anwendung. In mehr Einrichtungen, als Ihr ahnt.

MDK und Heimaufsicht überprüfen auch die Dienstpläne. Und ich frage mich, wie Einrichtungen, die so massiv häufig gegen das Arbeitsschutzgesetz §5 (2) verstoßen, dennoch eine gute Note wie 1.0 oder 1.1 erhalten. Schauen die kontrollierenden Instanzen nicht genau hin oder ist es ihnen egal, unter welchen Zuständen die Angestellten schuften? Geht es ihnen vielleicht  nur darum, ausreichend Pflegeplätze zu sichern?

Jeder, der mit Menschen arbeitet, die geronto-psychiatrich auffällig oder erkrankt sind, weiß, wie heftig die Dienste sind. Und diese Pflegekräfte fühlen sich von MDK, Heimaufsicht, Gewerbeaufsicht und Berufsgenossenschaft im Stich gelassen.

Kein Wunder, dass so  viele Kollegen (mich inbegriffen) mehr als frustriert sind und darüber nachdenken, den Beruf zu verlassen.

Ja, es gibt eine Lösung! Eine ganz einfache. Nämlich den Pflegeberuf aus dieser Ausnahme in §5 des Arbeitsschutzgesetzes zu streichen. Dies würde die Arbeitgeber dazu zwingen:

  1.  bessere Bezahlungen anzubieten
  2. um so mehr Pflegekräfte zu gewinnen
  3. und weiter für die körperliche und psychische Gesundheit der Arbeitnehmer zu sorgen
  4. um so den Pflegeberufen (besonders in der Altenpflege) die Anerkennung zukommen zu lassen, die dieser Beruf verdient.

Nun frage ich Euch: Wie sieht es bei Euren Schaukeldiensten aus? Wird bei Euch in den Dienstplänen die 10h-Ruhepause eingehalten oder nicht? Wenn nicht, wehrt Ihr Euch? Und wenn ja, wie?

Lasst mich das wissen. Entweder hier oder auf Twitter.

In diesem Sinne

Eure

Frau Sofa

Und über die Arbeitsbedingungen im Ambulanten Dienst werde ich mich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt auslassen. Versprochen!

14 Kommentare

  1. Bei uns gibt es 8 h netto Arbeitszeit. Auch für die Helfer und bei Wunsch auch für Teilzeitler. Diese bekommen dann entsprechend mehr frei Schaukeldienste nur in Ausnahmen das heißt plötzlicher Krankheitsausfall der aus Gründen nicht durch Bereitschaftsdienst abgedeckt werden kann. Dabei wird die Ruhezeit immer eingehalten je nach Wunsch am Abend eher gehen oder morgens später anfangen.

    Ich bin zunehmend genervt davon das so selten von den Einrichtungen berichtet wird in denen es gut läuft und toll ist zu arbeiten.

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  2. Also eine Einrichtung in der “ alles “ Tip top läuft, sind wohl sehr sehr selten zu finden und spricht doch eher der Ausnahme. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit so eine Einrichtung zu finden.Ehrlich gesagt kann ich es kaum Glauben schenken. Sehen die Mitarbeiter es genauso? Die Realität ist doch eine andere. Ich kenne doch einige die in diesem Berufszweig arbeiten, im Kh oder andere Einrichtungen und alle singen das gleiche Klagelied. Sorry die Realität ist eine andere als deine. Sprichst du als Pdl? Und sowas macht mich echt wütend.

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  3. Ich erinnere mich mit Grauen daran.Meine Schaukeldienste sahen so aus: 13.30-23.00 / 6.30-14.30
    7 und mehr Tage am Stück.Fuhr mehrmals fast auf geparkte Autos auf,weil vor Übermüdung nicht mehr denken konnte.Oder bremste, weil ich irgend einen Schatten sah,der nur dem müden Hirn entsprungen ist.
    Bei diesen Diensten war ich im Spät im besten Fall gg 23.45 zu Hause. Wenn man bedenkt das am nächsten Morgen um 5 aufgestanden werden musste,dann erkennt man,das von der Geschäftsleitung der kreiseigenen Heime,weder Körperhygiene noch Nahrungsaufnahme oder ausreichen Schlaf für das Personal eingeplant war.Ich rate heute jedem,der es hören will,diesen Beruf nicht zu wählen.
    Bin zum Glück raus. Erwerbsunfähig.Der Job wars nicht wert.

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  4. Es juckt mich doch noch…zu schreiben,wie man sich fühlt,wenn man so arbeiten muss.Im Frühdienst kommt man völlig erschöpft heim und schläft mit der Kaffeetasse in der Hand im Sessel ein.Kommt erst abends wieder zu sich.Nach drei Tagen schläft man im Sessel bis 20 Uhr und kriecht dann ins Bett.Sozialkontakte gibts keine mehr,die Bude verwahrlost langsam. Das freie WE brauchts zum putzen und ausruhen.Dann warten dank Personalknappheit wieder 12 Tage Dienst am Stück.
    Im Januar steht noch der gesamte Urlaub des letzten Jahres auf dem Plan ,nebst 198 Überstunden.
    Wisst ihr was ich von diesem Job halte?
    Auf solche Jobs ist geschissen.Lernt lieber was vernünftiges.

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  5. Nachtrag: Was ich getan habe,um es abzustellen.Ich teilte dem Arbeitgeber per Einschreiben mit,das ich aus o. genannten Gründen dieses Arbeitsmodell ablehne,aber dazu durch den Arbeitgeber gezwungen werde.Im weiteren bei Unfall wegen Übermüdung Schadenersatzklage durch mich ankündige,bei Tod durch über die Sachlage unterrichtete Angehörige ebenso….
    Die liessen das wohl hinsichtl. juristischer Konsequenzen prüfen u. bauten dieses Arbeitsmodell dann ab.War dann einer der Mobbinggründe,wurde aber teuer und dauerte,bis sie mich los waren:-)
    Denn zwangsläufig lernt man,wenn man nicht ganz unterbelichtet ist,wie das einen fickende System funktioniert und wendet es dann selbst ebenso erfolgreich an.Ohne schlechtes Gewissen!
    Die Pflegebranche lebt davon.Recht zu beugen,Schlupflöcher zu suchen ,Fristen auszunutzen,das Personal auf asozialste Weise auszubeuten und dann die billige Verschleissware Personal psychisch u. physisch kaputt,durch die nächsten Dummen auszutauschen.Zum Glück zeigt sich zur Zeit,das diesen Syndikaten langsam die Blöden ausgehen.

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  6. Je älter man wird,desto schlechter kann man diese Arbeitsbedingungen verkraften.Denn zum einen lässt die eigene Leistungsfähigkeit nach,zum anderen sind auch die Bewohner immer kränker u.schwerer zu pflegen.Wenn man dann unterbesetzt mit einer Helferin im Spätdienst 30 Patienten ins Bett wuchtet,genügt eben 5 Std. Nachtruhe nicht mehr,um sich zu regenerieren.Dann stehst um 5 früh auf,die Knochen besonders die Beine schmerzen schon vor Dienstbeginn und man weiss nicht,wie man den Tag wieder schaffen soll. So manches Mal sah ich Kollegen auf dem Weg ins Heim,oder in der Umkleide deshalb weinen.Rückblickend so einige Male in der Zeit eine Todessehnsucht entwickelt habe,den sah weder Hoffnung noch Land,als Alleinverdiener je aus dieser Scheisse raus zu kommen.
    Wo will man auch hin in dem Alter.Der Arbeitsmarkt empfängt abgewrackte Pflegekräfte nicht mit offenen Armen.
    Im Grunde hat man uns gnadenlos ausgebeutet und unsere Gesundheit ruiniert. Im Wissen,es stehen genug neue Arbeitskräfte zur Verfügung,war das eben auch egal,was aus uns Älteren wurde.
    Keiner meiner Kollegen dieser Station konnte über das 52 Lebensjahr hinaus noch arbeiten.Wir bezogen später alle eine Erwerbsunfähigkeitsrente.,die nur wenig auskömmlich war.Zwei starben Mitte 40 an Herzinfarkt und Schlaganfall.
    Das jetzt in diesen Berufen ein Nachwuchsmangel entsteht,liegt daran,das die älteren leidensfähigen geschrottet sind und die Jungen sich DAS nicht mehr geben wollen.Zu Recht,denke ich heute. Wer will sich für wenig Geld das Leben so versauen,zumal die Gesellschaft von Wertschätzung für die Pflege nicht das Geringste hält.Die Arbeitsbedingungen sind und waren barbarisch.

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    • „Wenn man dann unterbesetzt mit einer Helferin im Spätdienst 30 Patienten ins Bett wuchtet,genügt eben 5 Std. Nachtruhe nicht mehr,um sich zu regenerieren.Dann stehst um 5 früh auf,die Knochen besonders die Beine schmerzen schon vor Dienstbeginn und man weiss nicht,wie man den Tag wieder schaffen soll. “

      Ich bin in die Pflege (als Fachkraft) aus dem Handwerk gewechselt. Ich war ein Elektriker. In meinem früheren Beruf ist die körperliche Anstrengung noch schlimmer. Meine 25 Leute mit einer Helferin ins Bett zu wuchten ist viel leichter als täglich schwerere Apparatur und Material hin und her zu bringen, auf die Leiter, auf die Bühnen, Bohren, Meißeln durch Betonwände mit Stahlgittern inne und Kilometerweise mehrere Kabel zu legen, sich die Kabelwege in die Wände zu schneiden, draußen im Regen und Schnee zu arbeiten. Um 5 aufstehen? Ich hatte Baustellen, wo ich so einen langen Weg zu fahren hatte, dass ich um halb 5 Uhr morgens rausgefahren bin.

      Ich bin in der Pflege viel besser aufgehoben, auch wenn die Arbeitszeiten nicht besonders besser sind und man ständig darauf angesprochen wird, ob man im freien für Kollegen einspringt.
      Arbeite zu 80% der Stelle. Ab und zu habe ich auch 12 Tage Dienste am Stück. Bezahlung ist fast dasselbe wie ich im Handwerk hatte, doch dafür bin ich immer unterm Dach, sauber und weniger physisch und geistlich belastet als in meinem früheren Job.

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  7. Mein Beispiel: Geteilte Dienste mindestens einmal die Woche am Wochenende, aber auch unter der Woche. Geteilte Dienste heißt: 6.30 Uhr-11.30. Pause 15.00-20.15 Uhr. Schaukeldienste mehrheitlich, Spätdienst endet aber um 20.15 Uhr und Frühdienst beginnt 6.30 Uhr.

    Dazu kommen dann oft noch die“ Ausnahmen“, mehrere Wochenenden am Stück nacheinander arbeiten zu dürfen.

    Freie Tage sind natürlich wenige. Persönliche Belange stehen ganz weit hinten an.

    Die Urlaubsregelung hat es auch in sich. Während ein „normaler“ Arbeitnehmer seine 30 Tage Urlaub plus Wochenenden hat, wird in der Pflege peinlichst genau darauf geachtet, dass zumindest ein Wochenende von zwei Wochenenden bei einer Woche Urlaub noch gearbeitet wird. Dadurch verkürzt sich natürlich der Urlaub und man kann sich, wenn man z.B. Sommerurlaub macht, in der ersten Woche nicht irgendwo einbuchen, weil Anreisetag ja bereits der Samstag ist, an dem man ja noch arbeiten muss, zumeist im geteilten Dienst.

    Dafür muss aber der gesamte Jahresurlaub des nächsten Kalenderjahres Ende Oktober eingereicht werden.

    Für wichtige Termine gibt es die Möglichkeit, ein „Wunschfrei“ zu markieren. Ob dieses genehmigt wird, ist oft Glückssache. Ein Anspruch darauf besteht nicht.

    Dienstpläne werden bereits Wochen vorher geschrieben, sind aber nicht einsehbar. Kurzfristige Wünsche können bereits Wochen vorher nicht mehr berücksichtigt werden. Ein Elternabend gehört damit zum Beispiel zu den nicht machbaren Terminen, da die Lehrer die Elternabende für den Dienstplan viel zu spät bekanntgeben.

    Dafür ist der Dienstplan oft erst Tage vorher einsehbar.

    Bei kurzfrisitgen Änderungen der Dienste „zuungusten“ des Arbeitnehmers wird oft vergessen, diesen extra zu informieren und zu fragen.

    Dadurch ist der Krankenstand natürlich besonders hoch.

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  8. Und dann lesen wir noch den Artikel 7

    § 7 Abweichende Regelungen

    (1) In einem Tarifvertrag oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung kann zugelassen werden,
    1.
    abweichend von § 3
    a)
    die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich zu verlängern, wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt,
    b)
    einen anderen Ausgleichszeitraum festzulegen,
    c)
    (weggefallen)
    2.
    abweichend von § 4 Satz 2 die Gesamtdauer der Ruhepausen in Schichtbetrieben und Verkehrsbetrieben auf Kurzpausen von angemessener Dauer aufzuteilen,
    3.
    abweichend von § 5 Abs. 1 die Ruhezeit um bis zu zwei Stunden zu kürzen, wenn die Art der Arbeit dies erfordert und die Kürzung der Ruhezeit innerhalb eines festzulegenden Ausgleichszeitraums ausgeglichen wird,

    Und dann kann die Ruhezeit um bis zu zwei Stunden verkürzt werden mit der schwammigen Begründung wenn die Art der Arbeit dies erfordert… und ich schätze mal da sind die 9,5 h dann locker drin.

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  9. Das war für mich der Grund, dem Tagesdienst den Rücken zu kehren und in den Nachtdienst zu gehen.
    Ich konnte einfach nicht auf Kommando, nach dem Spätdienst schlafen, damit ich um halb fünf nächsten morgens fit aus dem Bett komme.
    Das war vor fast 25 Jahren.
    Bei mir kam noch die Fahrt dazu, knappe halbe Stunde pro Strecke, im Winter länger.
    Da bin ich mit ND wirklich viel besser dran. Davon abgesehen, dass die Nachtdienste nicht mehr das sind, was sie früher waren..
    In meiner Klinik fängt der Fruhdienst um 6.05 an, davor 5 Minuten Umkleidezeit, endet 13.30. Spätdienst beginnt 12.30, dauert bis 19.55 und bis 20 Uhr ist wieder Umkleidezeit. Das ist recht neu, ich glaube seit 3- 4 jahren, vorher waren die Uhrzeit „runder“, also 6, 20 uhr, da hat aber das Umkleiden noch oder schon, in der Freizeit stattgefunden.
    Nun werden die gesetzlichen 10 Stunden Ruhezeit theoretisch eingehalten. Praktisch, na ja. Es gibt Spätdienste, wo keiner pünktlich nach hause geht. Ganz früher hieß es, wer schaukelt, und bis 20.30 gearbeitet hat, kommt nächsten morgen um halb sieben. Haben wir gelacht…
    Mein ND fängt 19.35 an, 5 Minuten Umkleidezeit, also netto 19.40 und bis 6.20, danach wieder 5 Minuten umkleiden. Kurz vor 7 bin ich meistens zu Hause, und gegen 19 Uhr fahre ich auch los. Ich habe also 12 Stunden zum schlafen, aufstehen, essen, Körperpflege, was zu Hause tun, spärliche soziale Kontakte. Immerhin. Das Hauptleben findet eben in der freien Woche statt. Da ich nur 90% arbeite, klappt das mit mehr frei.
    Sonst schlaucht es. In 12 Tagen werde ich 52. Ich habe noch mindestens 10 Jahre vor mir, da ich schwerbehindert bin, darf ich schon mit 62 J schon in Rente, aber mit Abzug, sonst müsste ich abschlagsfrei bis 65 arbeiten, und mein Jahrgang sowieso bis 67, eine grauenhafte Vorstellung.

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